Auf dem Familientag 2015 wurde beschlossen, die Patenschaft für die Restaurierung der im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz befindlichen Aufschwörungstafeln zu übernehmen. Als erstes Projekt wurde die Tafel von Karl Gottlob (5. Juni 1769) ausgewählt. Das beeindruckende Ergebnis dieser Restaurierung können Sie hier sehen.
Was sind Aufschwörungstafeln?
Aufschwörungstafeln sind historische Dokumente, die in der Regel in Adelsarchiven oder kirchlichen Archiven zu finden sind. Diese Tafeln, oft aufwendig gestaltet und kunstvoll bemalt, dienten als genealogische Nachweise, die die adelige Abstammung und die Reinheit des Blutes der Familie belegen sollten. Sie waren besonders im Heiligen Römischen Reich und später in Preußen von großer Bedeutung.
Die Tafeln wurden verwendet, um die Ahnenreihe eines Adligen darzustellen, oft bis zu vier oder mehr Generationen zurückreichend. Sie spielten eine zentrale Rolle bei der Aufschwörung, einem feierlichen Akt, bei dem ein Adliger seine adelige Abstammung vor einer höheren Autorität, wie einem Ritterorden oder einem Adelskollegium, nachweisen musste. Dies war notwendig für die Aufnahme in bestimmte Ritterorden, für den Eintritt in den Hofdienst oder für andere adelige Privilegien und Ehren.
Die Aufschwörungstafeln sind nicht nur genealogisch von Interesse, sondern auch kunsthistorisch, da sie oft reich verziert sind und Einblicke in die Wappen- und Familienkunde der jeweiligen Zeit geben. Sie sind wertvolle Zeugnisse der Geschichte und des Selbstverständnisses des Adels.



