
50. FAMILIENTAG Leipzig
8. September bis 10. September 2023
Bericht zum Stülpnagelschen Familientag 2023 in Leipzig
Der 50. Familientag der Familie „von Stülpnagel“ wurde dieses Jahr im
geschichtsträchtigen Leipzig ausgetragen. Eben jene Geschichte verbindet die Familie
mit der Stadt auf eine besondere Art, die jedoch vielen bis zum zweiten Tag dieser
Familienfeier noch gar nicht bewusst war.
Entdeckt wurde Leipzig am ersten Tag auf unterschiedlichste Art und Weise. Während
einige schon vorher anreisten und die Stadt bereits am Freitag erkunden konnten,
mussten andere vorlieb mit den Autobahnen und Bahnstrecken nach Leipzig nehmen.
Am Nachmittag/ Abend fand sich schließlich die Mehrheit der Familie im Hotel Atlanta
zum Schmaus ein, auch das eine oder andere nette Gespräch blieb nicht aus und alte,
wie neue Beziehungen wurden belebt. Man lässt munkeln, dass die gute Gesellschaft
bis in die späten Stunden genossen wurde.
Frisch ausgeruht hat sich die Familie am Samstag dem Motto „Car-sharing is caring“
bedacht und sich möglichst klimaneutral und teilweise per mitgebrachtem (e)Bike zum
Zinnfigurenmuseum im Torhaus Dörlitz begeben. In liebevoll organisierten Führungen
wurde die Geschichte des Torhauses selbst erzählt, die Uniform der Soldaten der
Völkerschlacht um Dörlitz im Jahr 1813 von einem unter dem spätsommerlichen
Wetter leidenden Vereinsmitglied nähergebracht, sowie die sorgfältig und präzise
nachgebauten Völkerschlachtsspektakel aus Zinnfiguren präsentiert. Letzteres wurde
stark veranschaulicht durch die sorgfältige Ausarbeitung der schlachtbeteiligten
Familienmitglieder von Seiten der Führung, die immer wieder Stülpnägel erwähnten
und – wenn möglich – auch Abbildungen von ihnen zeigten. Auch das ein oder andere
Schmunzeln blieb nicht aus. Abgerundet wurde der geschichtliche Ausflug mit dem
Besuch des Völkerschlachtdenkmals.
Nachdem alle wieder ins Hotel heimgekehrt waren, stand nach Kaffee und Kuchen das
Herzstück der Zusammenkunft auf der Tagesordnung: die Mitgliedersitzung. Nach den
üblichen Eckdaten wie Finanzwesen, Geburten und Sterbefällen wurde in erster Linie
der Diskussion einer neuen Familiensatzung mehr Raum gegeben. Erwartet wurden
erhitze Gespräche und vielleicht sogar die eine oder andere Auseinandersetzung – zur
Freude aller bestand jedoch ein friedlich besprochener Konsens, der für die endgültige
Abstimmung für die Satzung in zwei Jahren auf Inklusion und Modernität hoffen lässt.
Aber was wäre die Stülpnagelsche Familie ohne Ihre Traditionen? Die gemeinsamen
Feierlichkeiten am Abend wurden mit dem üblichen Foto begonnen, ein köstliches
Buffet wurde eröffnet und das Tanzen in erster Linie durch die „ganz junge“ Generation
animiert. Fast vergessene Traditionen wurden wieder neu belebt und der Vorsitzende
des v. Jagowschen Familienverbandes, Dr. Carl v. Jagow, eingeladen. Und was wäre
ein Familientage ohne die ausführlichen Reden? Unser Vorsitzender Karl Heinrich griff
u.a. in seiner Rede erneut auf, dass unsere Familie durch unser gemeinsames
kulturelles Gedächtnis immer wieder zusammenrücke, warnte aber auch davor, nicht
festzustecken und „innezuhalten und eine neue Lagebeurteilung“ immer wieder
herbeizuführen. Wichtig sei hierbei nicht „auf die vor über 100 Jahren abgeschafften
Adelsprivilegien zu verharren.“ Was manche Menschen teilweise zu vergessen
scheinen ist, dass Weiterentwicklung ein ganz natürlicher und vor allem notwendiger
Prozess unserer Gesellschaft ist. Dies heißt nicht, dass mit allen alten Traditionen
gebrochen wird, sondern dass sie an das alltägliche, moderne Leben angepasst
werden. Es heißt, dass den „Alten“ zugehört wird, Lehren daraus gezogen werden,
aber trotzdem auch Veränderung möglich ist. Denn sie ist etwas Gutes.
Auch unser ehemaliger Vorsitzender, Vetter Alexander, konnte sich der Gewohnheit
einer Rede beim Familientag zu halten nicht entziehen. So stelle er vor allem das
Thema für den Erhalt der Demokratie die Auseinandersetzung MIT dem Gegner zu
suchen, anstatt andere Meinungen der Einfachheit halber auszugrenzen. Dies sei der
Weg zurück zu „mehr Demokratie Wissen, – Verständnis und am Ende -Akzeptanz.“
Am Abreisetag luden nach dem Abendmahlsgottesdienst in der Martin-Lutherkirche in
Markkleeberg die Gastgeber/innen Angelika und Karl Heinrich bei Sonnenschein in
ihren Garten zu Kaffee, Kuchen und Suppe ein. Thema war an diesem Tag wieder die
bevorstehende Satzungsänderung, aber auch die allseits beliebte Deutsche Bahn. In
manchen Gesprächen wurden Erinnerungen erzählt oder aber Pläne für die Zukunft
offenbart. Wir werden sehen, was diese für uns alle noch so bringen mag.
Wir danken in erster Linie Angelika, Karl Heinrich, Pia und Luise für die großartige
Organisation und diesen gelungenen Familientag.
Imke von Stülpnagel (326)